If you want spots, we've got lots!

Die meisten Appaloosas kann man schon allein an ihrer Fellzeichnung erkennen. Besonders beliebt ist eine weiße Decke mit Tupfen. Es gibt sie aber auch in vielen anderen Farben, trotzdem können Appaloosa leicht durch andere Charakteristika identifiziert werden wie gestreifte Hufe, gesprenkelte Haut und eine weiße Sklera um das Auge - das sogenannte "Menschenauge".

Man kann Appaloosa in fast jeder Disziplin finden. Auf dem Rennplatz stellen sie Rekorde auf; sie zeichnen sich sowohl in der klassischen als auch in der Westernreiterei aus, werden als Arbeitspferd eingesetzt und erfreuen sich natürlich auch als Freizeitpferd für die ganze Familie. Jede dieser Rollen kann von einem Appaloosa ausgezeichnet erfüllt werden. Sie sind eifrig zu gefallen und ihr ruhiges Gemüt macht jede Arbeit mit ihnen zu einem Vergnügen.

 

Im Oktober 2015 waren Wiebke und Feliz mit einer Freundin und ihrer Warmblutstute am Strand ausreiten. Einen kleinen Einblick gibt es hier und weitere Videos am Ende der Seite:

 

Die Geschichte der Appaloosa ist genauso einzigartig wie ihre Fellzeichnung. Meistens beachtet wegen ihrem gefleckten Fell und bunten Farben, gehen aber die Fähigkeiten und Schönheit dieser Zucht weit über das Oberflächliche aus.

Schon seit prähistorischer Zeit wurde das gefleckte Pferd vom Menschen hoch anerkannt und geschätzt. Zeichnungen an französischen Höhlenwänden, die 20.000 Jahre alt sind, stellen gefleckte Pferde dar, sowie sie auch in der Kunst Asiens und Chinas des 17. Jahrhunderts zu finden sind.

 

In Amerika waren die Spanier die ersten, die Pferde importierten, um sie für die Eroberung des Kontinents zu verwenden. Nach und nach verbreiteten sich verwilderte Hauspferde über das ganze Land und im frühen 18. Jahrhundert (1710) kannten die meisten Indianerstämme bereits das Pferd.

Die Nez Percé Indianer in den Staaten Washington, Oregon und Idaho wurden zu besonderen Liebhabern der Appaloosas. Sie züchteten Reitpferde, die wertvoll und begehrt waren, und suchten nur die besten Tiere für die Zucht aus. Historiker glauben, dass die Nez Percé der einzige Stamm war, bei dem man von selektiver Zucht sprechen konnte. Sie behielten die intelligentesten und schnellsten Pferde für sich und tauschten die weniger begehrten ein.

Die gefleckten indianischen Pferde wurden unter weißen Siedlern zuerst unter dem Namen "a Palouse horse" bekannt, da das Gebiet nordwestlich des Palouse-Flusses lag. Später wurde daraus "Appalousey" und letzlich entstand der Name "Appaloosa".

 

Während des Nez-Perce-Krieges im späten 19. Jahrhundert war es die Robustheit der Appaloosas, die der US-Kavallerie einen schnellen Sieg über die Indianer vereitelte. Unter der Führung ihres berühmten Häuptlings, Chief Joseph, mussten sie sich nach einer Flucht über 1.300 Meilen in Montana jedoch geschlagen geben. Die überlebenden Indianer kamen in ein Reservat und die stolze Pferderasse wurde bis in das Jahr 1938 in alle Winde zerstreut...


Mit Chepi und Feliz hatten wir einen schönen Ausritt im Herbst 2014:


Appaloosas zählen neben den Quarter Horses und Paint Horses zu den Westernpferden. Ihnen ist zu eigen, dass die Widerristhöhe zwischen 1,55 und 1,60m liegt und der Rücken verhältnismäßig kurz ist. Dies ist von Bedeutung für die Rittigkeit in diesem Stil. Obwohl anfangs nur als der typische Cowboy-Reitstil bekannt, kommt dem Westernreiten heute eine bedeutende Rolle im Pferdesport zu. Die einzelnen Disziplinen lassen dennoch die alten Tricks und Kniffe der Cowboys durchscheinen, die ihre Arbeit mit den Viehherden so effektiv haben werden lassen. Eine kleine Auswahl ist hier aufgelistet.

 

In einer Reining besteht die Kunst beispielsweise darin, dass Reiter und Pferd sehr genau zusammenarbeiten, um spezielle Elemente wie fliegende Galoppwechsel, Sliding Stops, Back up (Rückwärtsrichten), Spins (Drehungen) und Zirkel zu reiten.

 

Bei der Pleasure (dt. Vergnügen) gibt ein Richter vor, welche Elemente gezeigt werden sollen. Es werden alle Pferde einer Klasse präsentiert (max. 50). Grundgedanke ist, dass der Reiter die Kontrolle über sein Pferd mit nur geringfügigen Hilfen und lockeren Zügeln darstellen soll. Dies in den drei Gangarten Walk (Schritt), Jog (Trab) und Lope (Galopp). Die letzteren beiden sollen in langsam und weich geritten werden.

 

Cutting diente den Cowboys dazu, einzelne Tiere aus einer Herde heraus zu selektieren, zum Beispiel um Behandlungen durchzuführen. Bei der sportlichen Disziplin wird hierfür eine Herde von 10-20 Rindern gestellt. Der Reiter soll die Zügel locker lassen und es dem Pferd allein überlassen, dass ausgewählte Rind von seiner Herde fernzuhalten.

 

Der Trail (dt. Wanderweg) ist eine Geschicklichkeitsdisziplin, bei der während einer vordefinierten Zeit eine Art Hindernisparcours überwunden werden soll. Als Gegenstände dienen oft Tore, welche geöffnet, durchritten und geschlossen werden müssen, ohne dass der Reiter absteigt, oder Folien, Balken, Brücken... Es kann sogar sein, dass das Pferd einen Gegenstand bewegen muss.

 

Die Halter-Klassen hingegen stellt lediglich einen Präsentationswettbewerb dar. Hier wird nicht die Reitkunst bewertet, sondern das Pferd an sich, d.h. dessen Exterieur und Bewegungsfähigkeit. Es gibt auch das sog. Halter at Showmanship, bei dem jeweils diejenige Person im Vordergrund steht, die das Pferd präsentiert. Dabei wird also die Bodenarbeit und die Vorführung bewertet.

 

Natürlich gibt es noch jede Menge weiterer Disziplinen. Obige machen jedoch für uns den Hauptteil des Trainings aus und bereiten dem Hobbyreiter in Kombination ein tolles Reitvergnügen, weshalb wir uns persönlich von dem Westernreiten nicht mehr trennen können...

 

Nach einem ihrer Pferdefotoworkshops hat Wiebke ihre Kollegin Carina mit auf einen unserer Ausritte durch den Wald genommen. Der Ausritt startet bei 4:06min:

Wir im NDR Fernsehen mit Feliz, Mancha und Pinu'u 2012: